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Der „Benario“ versteht sich als antirassistischer Infoladen. Getragen durch seine Mitglieder, stellt er einen Raum für verschiedene linke und emanzipatorische Themen und Projekte dar. So bietet er Platz für Veranstaltungen, Kneipenabende, Zusammenkommen und Diskussionen. Thematisch orientiert er sich dabei an den Schlagwörtern Antifaschismus, Antirassismus, Erinnerungspolitik und linke Bewegungen. Mittwochs öffnet der Infoladen seine Türen zur Vokü. Der Anspruch dabei ist, bezahlbares und gutes Essen anzubieten. Der freitägliche Kneipenabend bietet den Rahmen für den Start ins Wochenende – oftmals auch mit Veranstaltungen und Diskussionen.
Neben den Aktivitäten in seinen Räumlichkeiten, engagiert sich der Infoladen auch außerhalb in antirassistischen und erinnerungspolitischen Projekten. So co-organisiert er beispielsweise, zusammen mit der Antifaschistischen Linken Fürth und dem Fürther Bündnis gegen Rechts, das jährlich stattfindende Gedenken an Ernst Goldmann und Rudolf Benario. Benario? Der Infoladen ist nach Dr. Rudolf Benario benannt, der zusammen mit Ernst Goldmann am 12. April 1933 im KZ Dachau von den Nazis ermordet wurde. Die zwei jüdische Kommunisten aus Fürth mussten – wie viel zu viele andere – schreckliche Folter erleiden und sterben, weil der Großteil der Bevölkerung zu den Naziverbrechen schwieg oder sich sogar daran beteiligte. Viel zu lange war die Geschichte Benarios und Goldmanns in Fürth nur wenigen bekannt, da sie als Kommunisten nicht in die Gedenkpolitik der Stadt passten. Der Infoladen will einen Beitrag dazu leisten, Widerstand damals und heute sichtbar zu machen. Im Gedenken an zwei Menschen, die erkannt haben, dass eine Welt der Ausbeutung und Unterdrückung überwunden werden muss.
„Die Vernichtung des Nazismus und seiner Wurzeln ist unsere Losung! Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“
Schwur der Gefangenen von Buchenwald nach deren Selbstbefreiung im April 1945